Es war einmal vor ewigen Zeiten, als der St. Nikolaus jedes Jahr
von seiner Wohnung zur Stadt Lenzburg die vielen Treppen zur Stadt
hinunterstieg. Er brachte den Leuten Geschenke und machte ihnen
gute Ratschläge. Jedoch eines Jahres war es mit der Herrlichkeit
vorbei. Böse Buben streuten Erbsen auf die Treppe, welche den
St. Nikolaus nach Hause führte. Müde und langsam kehrte
er zu später Stunde heim, rutschte die Treppe hinunter und
tat sich an allen Gliedern weh. Verärgert und voller Groll
schrie er laut, dass er solange keine Besuche mehr machen werde,
bis die Lausbuben bei ihm um Verzeihung bitten. Die bösen Buben
fanden jedoch die Wohnung nicht mehr.
Um den St. Nikolaus hervorzulocken, machten sie grossen Lärm
mit Geisseln in den Gassen der Stadt.
Dieser Brauchtum des Chlauschlöpfens von Lenzburg kam bis
nach Seon. Jedes Jahr beginnen Buben und Mädchen anfangs November
mit kurzen Geisselstielen und einem Hanfzwick am Seil die Peitschenhiebe
zu üben.
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